Zahnextraktion

Extraktion oder Zahnentfernung ist ein chirurgischer Eingriff, dessen Ziel das Herausziehen des Zahns aus dem Zahnfach ist. Die Zahnextraktion wird üblicherweise als ein ambulanter Eingriff durchgeführt, vor dem mit dem   Patienten seine Anamnese zu besprechen ist. Zielgerichtet sind schwerwiegende Herzerkrankungen, welche Medikamente der Patient einnimmt und ob bei ihm irgendwelche allergische Reaktion vorkommt, zu erfragen. Vor der eigentlichen Zahnextraktion sollte der Patient mit dem Verlauf des Eingriffes vertraut gemacht werden und er sollte seine Einwilligung zur Leistung erteilen. Es ist geeignet, eine Röntgen-Aufnahme in der Hand zu haben, die die genaue Form, Größe, Anzahl und Anomalien der Wurzeln zeigt. Vor der Zahnextraktion sind sehr wichtig die Desinfektion der Mundhöhle und die Lokalanästhesie.

Für die Zahnextraktion dienen verschiedene spezialisierte Instrumente, zu den grundlegenden gehören Hebel und Zangen. Hebel sind von der Konstruktion her einfacher als Zangen, sie haben einen  Griffteil und ein Arbeitsende. Der Hebel wirkt als ein Keil, das Arbeitsende stützt sich am festen Punkt und der Zahn oder die Wurzel werden vertikal herausgehoben (z.B. Bein´scher Hebel, Hebel nach Lecluse, Hebel nach Schlemmer). Die Zangen bestehen aus  Haltegriffen und Greiferarmen, die Formen sind der Zahnextraktion im Ober- oder Unterkiefer angepasst, die Form der Greiferarme ist der Anatomie der Zähne angepasst, um sie korrekt anzufassen (z.B. Zange für obere oder untere Scheidezähne, Zange für die oberen oder unteren Prämolaren, Zange für die oberen und unteren Molaren…).

Die häufigsten Gründe für die Zahnextraktion:

  • Beschädigter Zahn durch Zahnkaries, wenn er weder konservierend noch prothetisch behandelt werden kann
  • Zahn mit einer Entzündung der Zahnpulpa, der endodontisch nicht behandelt werden kann
  • Zähne mit fortgeschrittenen paradontalen Änderungen
  • durch einen Unfall beschädigter Zahn beim großen Verlust der Zahnhartsubstanz, die nicht ersetzt werden kann
  • Zahn, der zur Ursache von Entzündungen in der Kieferumgebung oder Knochenentzündungen wurde
  • Zähne, die eine Ursache von lokalen Infektionen sein können
  • bei einer kieferorthopädischen Behandlung z.B. überzählige Zähne, retinierte Zähne, Zähne außerhalb der Zahnreihe

Die Zähne können nicht extrahiert werden, sofern schwere Erkrankungen vorhanden sind, z.B. akute Leukämie, schweres Herzversagen, Störungen der Blutgerinnung, etc.

Komplikationen, die bei einer Zahnextraktion auftreten können:

  • Brechen des Zahnes (kann mit Hilfe einer Wurzelzange oder beendet werden)
  • Abbruch der Wand des Zahnfaches (abgebrochene Teile werden entfernet, scharfe Kanten abgeschliffen)
  • Beschädigung des Nachbarzahnes
  • Extraktion eines falschen Zahnes
  • Beschädigung der Zähne im gegenüberliegenden Kiefer
  • Kieferfraktur
  • Nervenverletzung
  • starkes Bluten nach einer Zahnextraktion
  • entzündliche Komplikationen

Wundheilung nach der Zahnextraktion: zuerst kommt es zum Schließen der Ränder der Extraktionswunde, nach vier Wochen kommt es zur teilweisen Ossifikation, die definitive Verheilung der Wunde dauert 3-6 Monate. Während der ersten Woche werden keine Mundspülungen empfohlen, nur nach dem Zähneputzen ist der Rest der Zahnpasta auszuspucken. Bei einem guten Heilprozess können nach einer Woche Spülungen mit einem Mundwasser durchgeführt werden.


Quelle: DOSTÁLOVÁ, Taťjana. SEYDLOVÁ, Michaela a kolektiv. Stomatologie. 1. vydání. Praha: Grada Publishing, a.s., 2008. Počet stran 196. ISBN 978-80-247-2700-4.

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