Fluor

Fluor nimmt die Hauptrolle in der primären Prävention von Zahnkaries ein. Es kann systemisch verabreicht oder lokal angewendet werden. Lokale Fluoridierung sollte jeweils die Gesamt-Fluoridierung überwiegen. Fluoride, die der Organismus während der Entwicklung der Zähne aufnimmt, erhöhen wesentlich die Beständigkeit des Zahnschmelzes. Je früher das Fluor in dieZahnhartsubstanz integriert wird, desto größer ist die Beständigkeit gegen Zahnkaries. Die in den oberen Schichten des Zahnschmelzes konzentrierten Fluoride beeinflussen die metabolische Aktivität des Zahnbelages.

Gesamt-Fluoridierung

Das Fluor kann dem Organismus in Form von Fluoridtabletten, Fluoridsalz, Fluoridmilch sowie mittels Mineralwasser mit einem Fluorgehalt zugeführt werden.

Lokale Fluoridierung

Das auf die Zahnhartsubstanz lokal angewendete Fluor hat die Form von fluoridierten Zahnpasten und fluoridiertem Mundwasser. Eine ideale Vorbeugung von Zahnkaries bei Kindern ab sechs Jahren stellen Fluoridspülungen (Natriumfluorid, Aminfluorid) dar, die täglich oder in kürzeren Zeitintervallen 1-2 Minuten lang durchgeführt werden. Zur professionellen Anwendung beim Zahnarzt werden Fluoridgele mit einer höheren Konzentration verwendet, indem sie mit einem Tupfer auf die Zähne aufgetragen und für 3-4 Minuten einwirken gelassen werden. Fluoridgele mit einer niedrigeren Konzentration sind für die häusliche Anwendung bestimmt. Diese Gele werden durch die Technik des Zähneputzens angewendet, die Einwirkungsdauer muss mindestens 3 Minuten betragen und sie wird 1x alle zwei Wochen durchgeführt. Bei Patienten mit einer hohen Kariesanfälligkeit kann der Zahnarzt Fluoridlacke verwenden, diese werden nach dem Zähneputzen und nach dem Abtrocknen des Zahnschmelzes mit einem Wattetupfer angewendet. Der Patient darf anschließend den nächsten Tag nicht die Zähne putzen und sollte nur eine Nahrung von weicher Konsistenz essen, um eine vorzeitige Beseitigung des Lackes zu verhindern. Die Behandlung mit Fluoridlacken wird 4x jährlich durchgeführt.