Prämolaren

Die Prämolaren befinden sich nur im bleibenden Gebiss, im Ober- und Unterkiefer, im seitlichen Gebissabschnitt (im lateralen Bereich) und zwar zwischen dem Eckzahn und dem ersten Molar. Im Unterschied zu den Zähnen des frontalen Gebissabschnittes (Schneidezähne, Eckzähne) haben die Prämolaren keine Schneidekante, sondern eine Kaufläche. Hierzu gehören der erste obere Prämolar, der zweite obere Prämolar, der erste untere Prämolar und der zweite untere Prämolar.

Erster oberer Prämolar (erster oberer kleiner Backenzahn) - seine bukkale Fläche ist von der Form her der labialen Fläche des Eckzahnes ähnlich, ist jedoch schmaler und niedriger. Die vertikale Zahnschmelzleiste des ersten oberen Prämolaren, die in eine Spitze übergeht, ist weniger markant und befindet sich mehr in der Mitte. Die bukkale Fläche des ersten oberen Prämolaren ist nach außen gewölbt. Die Palatinalfläche ist gegenüber der bukkalen Fläche ziemlich verengt und ihre Abrundung ist daher markanter. Die Kaufläche des ersten oberen Prämolaren ist durch eine tiefe Rille zerteilt, die näher an der Palatinalfläche liegt. Es entstehen zwei Höcker. Diese Längsrille hat am Ende Approximal-Zahnschmelzwälle, sodass sie sich mesial und distal verzweigt. Der erste obere Prämolar hat zwei Höcker. Der bukkale Höcker ist größer, höher und mächtiger. Der Palatinalhöcker ist kleiner, schmaler und mehr abgerundet. Der erste obere Prämolar hat als einziger von allen Prämolaren zwei Wurzeln.

Der zweite obere Prämolar (zweiter oberer kleiner Backenzahn) ist insgesamt dem ersten Prämolaren ähnlich, ist in allen Dimensionen ein wenig kleiner und einigermaßen regelmäßiger gestaltet. Die Kaufläche hat zwei Höcker, die meistens gleich hoch und entwickelt sind. Auf der bukkalen Fläche des zweiten oberen Prämolaren liegt die Gipfelmitte und die Zahnschmelzleiste mehr mesial von der Längsachse der Krone entfernt. Die Palatinalfläche ist gleich wie bei dem ersten oberen Prämolaren. Die seitlichen Flächen sind fast gleich nach außen gewölbt, der Querschnittumriss am Zahnhals ist oval bis leicht biskuitförmig. Der zweite obere Prämolar hat  nur eine Wurzel.

Erster unterer Prämolar (erster unterer kleiner Backenzahn). Der wesentliche Unterschied gegenüber den oberen Prämolaren besteht darin, dass der Umriss der Kauflächen der unteren Prämolaren eher kreisrund ist. Die bukkale Fläche des ersten unteren Prämolaren ist 2x höher als die linguale Fläche, sie ist ziemlich abgerundet und in ihrer mesialen Hälfte mehr nach außen gewölbt. In Richtung Kaufläche hat sie am Ende einen geräumigen Höcker. Im Hinblick auf den markanten Höhenunterschied der Höcker des ersten unteren Prämolaren ist die ganze Okklusionsfläche lingual geneigt. Der Gipfel des bukkalen Höckers geht somit bis zur Hälfte der Kaufläche. Vom bukkalen Höcker fällt eine starke Zahnschmelzleiste ab, die sich bis zum wesentlich niedrigeren, stumpfen, oft nur wenig markierten lingualen Höcker absenkt. Die Randzahnschmelzwälle am Übergang der seitlichen Flächen sind gut entwickelt und bilden mit der mittleren Zahnschmelzleiste anstelle von Querfiguren nur zwei Spaltenlöcher. Der erste untere Prämolar hat nur eine Wurzel, die im Querschnitt kreisrund ist.

Der zweite untere Prämolar (zweiter unterer kleiner Backenzahn) ist grösser als der erste untere Prämolar. Alle Außenflächen sind beträchtlich gewölbt. Im Vergleich zum ersten unteren Prämolaren ist die bukkale Fläche des zweiten unteren Prämolaren weniger abgerundet und mesial mehr nach außen gewölbt. Die Lingualfläche des zweiten unteren Prämolaren ist höher. Die Kaufläche hat meistens drei Höcker, einen bukkalen und zwei linguale. Die Lingualhöcker erreichen fast die gleiche Höhe wie die bukkalen Höcker. Am größten und höchsten ist der bukkale Höcker, von den beiden Lingualhöckern ist der mesiale Höcker höher und größer. Zwischen dem bukkalen und lingualen Teil verläuft eine Längsrille, die sich mit einer anderen Rille verbindet, die die lingualen Höcker teilt und Y- oder R-förmig ist.  An den Enden der Längsrille befindet sich die bereits bekannte Verzweigung, die von den Zahnschmelzwällen begrenzt ist. Der zweite untere Prämolar hat eine Wurzel.


Quelle: BLAŽEK, Jan. ČERVENÝ, Miroslav. Kreslení a modelování korunkových částí zubů. Praha: Avicenum 1978. 08-016-78.

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